Am Standort Rheine des Vereins „Lernen fördern" hat sich ein sanfter Führungswechsel vollzogen. Urgestein Axel Rogowski, der 1985 über eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme als Ein-Mann-Betrieb den Standort aus der Taufe gehoben hatte, übergab nach 39 Jahren und fünf Monaten mit Wirkung zum 1. Mai die Geschäfte an seine Nachfolgerin Yasemin Örlü Köksal (45). Aber niemals geht man so ganz: Mit geringerer Stundenzahl begleite ich auch weiterhin zwei Projekte und kann auch weiterhin mit meiner Expertise dienen, sagt der gelernte Sozialarbeiter.
"Lernen fördern" ist ein Unternehmensverbund mit einem eingetragenen Verein als Träger der freien Jugendhilfe, der seit 1984 in der Förderung der beruflichen und sozialen Teilhabe benachteiligter Jugendlicher und Erwachsener engagiert ist. "Im Grunde genommen stand am Anfang eine Elterninitiative", erinnert sich Rogowski daran, wie klein alles begonnen hatte, als ihm die Aufgabe übertragen wurde, Rheine als einer von sechs Bildungs- und Teilhabe-Standorten im Kreis Steinfurt aufzubauen. "Damals musste ich sehen, wo ich überhaupt ein Büro einrichten konnte und bin anfangs auf dem Kugeltimpen fündig geworden", erinnert er sich an die bescheidenen Anfänge. Heute beschäftigt "Lernen fördern" allein in Rheine 59 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Als Quantensprung empfand er 2006 - der Lernen-fördern-Standort Rheine hatte sich gut entwickelt - den Umzug in eine ehemalige Kümpers-Villa an der Hemelter Straße in Sichtweite des Kardinal-Galen-Rings. "Hier war viel besseres Arbeiten möglich und Lernen fördern bekam in Rheine endlich einen Standort, den man auch kennt", sagt Rogowski, über dessen Abschied die Vorstandssprecherin des Unternehmensverbundes Lernen fördern, Andrea Rüter, sagt: “Axel Rogowski verabschiedet sich still und ohne großes Aufsehen. So ist er, so ist seine Arbeitsweise, mit der er in fast 40 Jahren sehr erfolgreich war.” Dies belege die positive Entwicklung der Einrichtung in Rheine, die unter Erhalt des Standorts an der Hemelter Straße vor einem Umzug in einen Neubau an der Hovestraße steht.
Hier wird Yasemin Örlü Köksal bereits die Verantwortung tragen. Die Tochter türkischer Einwanderer, die in Ibbenbüren aufgewachsen ist und in Osnabrück studiert hat, war bereits seit einem Jahr und vier Monaten Rogowskis Stellvertreterin, bevor sie mit Wirkung zum 1. Mai die Hauptverantwortung übernommen hat. "Wir bilden eine sehr harmonische Bürogemeinschaft", meint die Diplom-Kauffrau mit dem Schwerpunkt Controlling und Steuern mit Blick auf Axel Rogowski, dem sie eine sehr gute Einarbeitungsphase verdankt. Örlü Köksal ist aus der internen Förderung von Lernen fördern hervorgegangen. "Zwei Jahre habe ich mich zur Führungskraft ausbilden lassen", betont sie und sieht sich gut gerüstet für ihre Aufgabe.