Nele Neuenfeld

– durch die Berufseinstiegsbegleitung den Traumjob gefunden: Lange Berufsorientierung zahlte sich aus

Ibbenbüren

„Möchtest du nicht an der Berufseinstiegsbegleitung teilnehmen?“ wurde die damals 15-jährige Nele, Schülerin der Ibbenbürener Gesamtschule, von ihrer Klassenlehrerin gefragt. Nele ließ sich erklären, dass durch die Begleitung der Lernen fördern Mitarbeiterin, Meike Beßmann-Bosse, Berufseinstiegsbegleiterin an der Gesamtschule Ibbenbüren, sie ganzheitlich ab der 9. Klasse in ihrer Schullaufbahn und Berufsorientierung begleitet werden könnte. Sie sagte schnell „Ja“, denn „warum nicht, wenn es so ein tolles Angebot gibt?“, dachte sie sich nach Rücksprache mit ihren Eltern. Ab dem Zeitpunkt traf sie sich regelmäßig einmal die Woche mit der Berufseinstiegsbegleiterin, um herauszufinden, was ihr liegt, wo ihre Stärken sind, und welche beruflichen Perspektiven regional in Frage kommen. Zusätzlich fand die Rückkoppelung mit dem zuständigen Berufsberater Dennis Lüdtke statt. Die Agentur für Arbeit finanziert diese Plätze kreisweit für Schüler:innen an 20 Schulen.

Leider war die Betreuung eine ganz besondere in Neles Fall, da die Zeit anfangs in die Corona Zeit fiel, in der auch der Lockdown war. Somit mussten sich beide viel über das Telefon, Videotelefonie, SMS und Besuche an der Haustür unterhalten. Frau Beßmann-Bosse betont, dass die persönlichen Begegnungen sehr wichtig waren in dieser Zeit, auch wenn sie nur an der Haustür oder durch einen Spaziergang stattfanden und nicht in der Schule. So konnte weiterhin gut an der Berufsorientierung und anderen persönlichen Belangen gearbeitet werden. Nele war zwar nach einiger Zeit klar, dass sie etwas „Medizinisches“ machen möchte, jedoch reichte ihr das eine Praktikum (andere fielen aus wegen der Pandemie) zur ausreichenden Orientierung nicht aus. Sie überlegte mit Frau Beßmann-Bosse, dass die Lösung zu einer längeren Berufsorientierung ein freiwilliges soziales Jahr wäre, indem sie sich in ausreichender Zeit bewusst werden kann, wohin der genaue berufliche Weg gehen wird.

Gesagt getan: Beide suchten gemeinsam nach einer passenden Stelle für dieses Jahr und fanden sie im Marienhospital in Greven. Zusätzlich wurde die Maßnahme für Nele verlängert, sodass sie noch weiterhin über die Berufseinstiegsbegleitung betreut werden konnte. Herr Lüdtke stimmte dem zu. Anfangs gefiel es Nele im Krankenhaus sehr gut, doch nach einiger Zeit bemerkte sie eine große Unzufriedenheit bei sich und suchte das Gespräch mit ihrer Berufseinstiegsbegleiterin. Nach mehreren Gesprächen zu zweit und mit der Pflegedienstleitung im Krankenhaus, kamen Nele und Frau Beßmann-Bosse zu dem Entschluss das FSJ im Krankenhaus zu beenden und in einem Kindergarten fortzuführen. Nele war froh, dass die Berufseinstiegsbegleiterin dies alles begleitete und sie unterstützte, obwohl sie auch immer mit ihren Eltern über alles sprechen konnte und sie sehr von ihnen unterstützt wurde. Trotz des tollen Praktikums im Kindergarten, blieb der Wunsch bei Nele etwas „Medizinisches“ zu erlernen. In den wöchentlichen Telefonaten und Treffen wurde dies thematisiert, nach alternativen Berufswünschen geschaut und regionalen Arbeitgebern. Außerdem übten sie die Akquise am Telefon und das richtige Verhalten in Vorstellungsgesprächen. Glücklicherweise bewarb sie sich bei der Arztpraxis Dr. Schulte in Lengerich, der sie nach einer Probearbeit in die Ausbildung nahm. Nun ist sie schon seit August 2022 in der Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten und besucht in Münster die Berufsschule. Nele ist sehr glücklich in ihrer Ausbildung: sie hat ein tolles Team, erledigt bereits sehr vielseitige Aufgaben und die Berufsschule macht ihr Spaß. Nach dem Beginn der Ausbildung endete die Berufseinstiegsbegleitung. Herr Lüdtke von der Agentur für Arbeit betont den Vorteil der Berufseinstiegsbegleitung: nicht nur die individuelle Gestaltung ist ein Pluspunkt, sondern auch die Dauer der Betreuung ist individuell abhängig von den Bedürfnissen der Jugendlichen.

Wenn man Nele fragt, was das Beste an der Berufseinstiegsbegleitung war, nennt sie kein Schlagwort, sondern sie sagt: „Der regelmäßige Austausch und dass ich immer wieder nachfragen konnte und passende Unterstützung bekam, das war super!“

Bild oben von links nach rechts: Elke Klopmeier, Einrichtungsleitung Lernen fördern Ibbenbüren, Nele Neuenfeld, Meike Beßmann-Bosse, Berufseinstiegsbegleiterin, Dennis Lüdtke, Berufsberater

 

Mit finanzieller Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen und des Europäischen Sozialfonds.