Viele Köche

zum 10-Jährigen am Grünen Weg - Berichterstattung WN 19.04.2024

Steinfurt

von Michael Hagel 

KREIS STEINFURT. Viele Köche verderben nicht in jedem Fall den Brei – und garantiert nicht, wenn es sich um so ausgewiesene Könner handelt, wie am Mittwochabend bei der Feier anlässlich des 10-jährigen Bestehens des „Lernen fördern“-Unternehmensverbunds am Standort Grüner Weg in Steinfurt. Weil dieser Standort inzwischen nach Ibbenbüren zu den wichtigsten des kreisweit agierenden Jugendhilfeträgers gehört, hat man sich zu diesem kleinen Jubiläum etwas Besonderes einfallen lassen: Jens Lansmann, „Lernen fördern“-Meister und Leiter des Ausbildungsbereichs Küche, lud 10 Spitzenköche aus der Region – von Meppen bis Dülmen – ein, gemeinsam zu kochen. Die Bandbreite reichte von Garnelen bis zum Angelschellfisch, von Bärlauchsuppe bis Lammkarree. Mit dem Thema „Frühling“ als kulinarische Klammer. 
Am Mittwoch kreierte also dieses „Team Topf“ gemeinsam mit zwölf „Lernen fördern“-Auszubildenden aus den Bereichen Küche und Hauswirtschaft für 70 geladene Gäste – darunter auch der langjährige Geschäftsführer und Unternehmens-Mitbegründer Bernhard Jäschke –ein Fünf-Gänge-Menü, das keine Wünsche offenließ. Es war Küchenmeister Lansmanns Idee, sich zu diesem Anlass „etwas Besonderes auszudenken“. Da traf es sich gut, dass er noch aus  Ausbildungszeiten über ein untereinander freundschaftlich verbundenes Köche-Netzwerk – Lansmann: „Unsere feste Truppe ehemaliger Azubis“ – verfügte.

Andrea Rüter als Vorstandssprecherin des „Lernen fördern“-Unternehmensverbunds übernahm vor dem Menü die Begrüßung, Beate Ringele, Steinfurter Einrichtungsleiterin, unternahm sodann einen Parforceritt durch zehn Jahre „Lernen fördern“ in Steinfurt. Und es klang schon interessant, wie es gelang, die Verwerfungen nach der Abwicklung des zuvor dort ansässigen Christlichen Jugenddorfs (CJD) nicht nur abzufedern, sondern aus dem Trägerwechsel in Burgsteinfurt etwas richtig Gutes zu entwickeln. 

Eine „vertrauensvolle Übernahme“ sei das damals gewesen, alle 70 CJD-Beschäftigten sowie 200 Jugendliche in diversen Lehrgängen hätten einen reibungslosen Übergang bekommen. „Lernen fördern“ investierte über die Jahre viel Geld in Burgsteinfurt; in neue PCs, in Sanierungen, Umbauten und vieles mehr. Nach und nach zogen die St.-Elisabeth-Schule, zwischenzeitlich auch viele Geflüchtete sowie Teile des Kreis-Gesundheitsamts, später dann der Arbeitskreis Zahngesundheit und Teile des Steinfurter Finanzamts in den weitläufigen Gebäudekomplex am Grünen Weg.

 „Unser damaliger Geschäftsführer Bernhard Jäschke wollte hier von Anfang an einen Campus – und das ist uns auch gelungen“, sagte Beate Ringele. 

Im Publikum saß besagter Bernhard Jäschke, „Lernen fördern“-Urgestein und Unternehmens-Legende, und nickte. Gemeinsam mit anderen „Veteranen“ hörte Jäschke, wie Beate Ringele weitere Meilensteine der Umnutzung aufzählte: „Lighthouse“-Café, Einzug eines „Kinderland“- Kindergartens, Sprachkurse für Flüchtlinge, Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern, Bikepark im Garten. Nicht zu vergessen die schicke Kantine, in der am Mittwoch gespeist wurde. Und damit zurück zum festlichen Jubiläumsabend. Kurz vor dem abschließenden Nachtisch (Herrencreme-Eis, Schokoladen-Mousse und mehr) stellte Jens Lansmann unter anhaltendem Beifall der Gäste seine Kochfreunde und alle fleißigen Azubis vor. Auch das mit viel menschlicher Wärme und Wertschätzung. Seit dem Mittag waren sie damit beschäftigt, den Gästen einen schönen Abend zu bereiten. Jetzt, um fast 22 Uhr und im warmen Applaus-Regen, wurde für alle zur Gewissheit

Es hat sich gelohnt!