Kindertagesstätten befinden sich in Bezug auf den Ruhebedarf, in einer besonderen Rolle. Die Kinder erfahren jeden Tag unterschiedlichste Eindrücke, Konfliktsituationen, aber auch Emotionen. Aufgrund dessen ist es von besonderer Wichtigkeit, Kindern regelmäßige Ruhe- und Schlafzeiten zu schenken, damit sie all das Erlebte und die damit verbundenen Eindrücke verarbeiten können.
„Mit Blick auf den bereits prall gefüllten Alltag eines Kindergartenkindes bleibt oft zu wenig Zeit für Ruhe und Entspannung. Medienkonsum erzeugt darüber hinaus Aufregung, die kleine Kinder ungefiltert mit in den Schlaf nehmen. Auch Bewegungsmangel und zu wenige Freiräume für kreatives, freies Spielen und sinnliches Forschen und Entdecken in der Natur erschweren es bereits jüngeren Kindern, auf natürlichem Weg zu entspannen.“ (Zitat: Regina Bestle-Körfer: Das Kindergarten-Entspannungsbuch)
Was versteht man eigentlich unter Ruhe und Entspannung?
Am besten soll eine Balance zwischen An -und Entspannung gegeben sein. Entspannung sorgt für den Abbau und Ausgleich von Stress, ebenso aber auch für das Entlasten von Körper und Seele. Wenn eine ständige Anspannung vorhanden ist, können nicht ausreichend Stresshormone abgebaut werden, sodass der Körper ständig auf Hochtouren läuft. Daher ist es umso wichtiger, regelmäßige Entspannungsmomente in den Alltag eines jeden Menschen zu integrieren, um sich zu erholen und zu regenerieren.
Mit welchen Methoden kann am besten dafür gesorgt werden, dass sich Kinder entspannen und zur Ruhe kommen können?
Durch vertrauensvolle Bindungen und eine Atmosphäre der Wertschätzung, in der Kinder sich körperlich wohlfühlen, sich wahrnehmen, lachen und bewegen können, wird Stress abgebaut. Es bedarf einen liebevollen Umgang, bei dem das Kind seine Gefühle zeigen kann. Ein gutes, konstantes Wertegefühl, sorgt für Sicherheit und damit Entspannung bei Kindern.
„Kinder, die ihre Werte nach außen leben und vertreten, werden so zu kleinen Leuchttürmen für ihr Umfeld.“
(Zitat: https://www.sailer-verlag.de)
Des Weiteren gibt es vielseitige Entspannungstechniken, die Kinder dabei unterstützen können, Bewegung und Entspannung in ein Gleichgewicht zu bringen.
Eine beruhigende Wirkung haben zum Beispiel Fantasiereisen. Die Kinder hören eine Geschichte, stellen sich die Bilder vor und können so ihre eigene Fantasiewelt gestalten.
Auch das Lesen ist Entspannung pur für erschöpfte Kinder. Dabei ist es wichtig, eine große Themenvielfalt und altersadäquate Inhalte zu bieten.
Darüber hinaus ist Kinderyoga eine schöne bewegte Entspannung. Yoga für Kinder schult die Körper- sowie die sensuelle Wahrnehmung und kann dabei helfen, sich eigene Ruhe-Inseln zu schaffen.
Massagen, zum Beispiel mit einem Igelball, sorgen unter anderem für Wohlbefinden, regen die Durchblutung an und stärken das Immunsystem.
Des Weiteren gibt es noch…
- progressive Muskelentspannung
- autogenes Training
- Mitmachgeschichten mit ruhigen Bewegungen
- und viele mehr…
„Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor mich hinzuschauen.“ (Zitat: Astrid Lindgren)
Zwischen Smartphone, Tablet und Spielkonsole wird es für Kinder immer schwerer, sich auf eine Sache zu konzentrieren. Dabei ist es so wichtig, zu lernen, sich zu fokussieren, um im späteren Leben zu wissen, was man sich vom Leben wünscht.
„Echter Fokus entsteht aus Entspannung und aus passenden Inspirationen.“
Nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder brauchen zwischendurch Momente der Ruhe. Hierbei ist es wichtig, als Vorbild zu fungieren und als Eltern vorzuleben, dass Entspannung und Leistung zusammengehören. Die eigene Ruhe überträgt sich auf die Kinder.
Kinder brauchen im Alltag Entspannung, um sich positiv entwickeln zu können. Geistige und seelische Verspannungen können gelöst werden, Glücksgefühle werden geweckt und gesammelte Eindrücke und Emotionen werden verarbeitet.
Antonia Hochgräf
Quellenangabe:
https://www.sailer-verlag.de/blog/stark-machen/entspannung
Regina Bestle-Körfer: Das Kindergarten-Entspannungsbuch