Schulsozialarbeit digital, per Handy und mit dem Rad

Kreative Ideen und Lösungen sind gefragt

Emsdetten

 Emsdetten. Schulen sind aktuell im Lockdown, Schülerinnen und Schüler zum großen Teil im Homeschooling. Schon seit einigen Wochen können sie ihre Freunde nicht treffen und ihren Hobbies nicht nachgehen. Darüber hinaus haben viele von ihnen umfangreiche Aufgaben seitens der Schulen erhalten, die sie nun häufig auf eigene Faust lösen müssen. In den Familien fehlen oft ausreichende Rückzugsmöglichkeiten. All dies führt zu erhöhtem Konfliktpotential auf beengtem Raum, Stress ist vorprogrammiert. Die Schulsozialarbeit vom Lernen fördern e.V. ist im Einsatz.

Schulsozialarbeit hat sich schon immer individuell auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler, der Eltern und somit letztendlich der jeweiligen Schulen und Schulformen eingestellt. Das geschieht natürlich verstärkt auch in Zeiten der Corona-Pandemie.

„Das ist für uns nichts Neues. Flexibilität, Krisenintervention und kreative Ideenlösungen waren schon immer wesentliche Voraussetzungen für gelingende Schulsozialarbeit,“ sagt Jenny Maschke-Drieling, Schulsozialarbeiterin an der Johannesgrundschule und an der Emanuel-von-Ketteler-Grundschule in Sinningen. „Jetzt beraten wir unsere Kids und die Eltern online mit unseren neuen Notebooks, per Diensthandy oder auch aufsuchend mit dem Fahrrad. Wir sind gut vernetzt und kennen kurze Wege.“

Die Aufgaben der Schulsozialarbeit haben sich seit Beginn der Corona-Pandemie vor mittlerweile fast genau einem Jahr grundlegend gewandelt. Projekte und feste Programmpunkte, wie Sozialtraining oder Schülerparlamente in Präsenz können nicht durchgeführt werden. Der Fokus der Schulsozialarbeit liegt aktuell auf Einzelberatung und individueller Unterstützung. Zusätzlicher Einsatz in der Notbetreuung bindet Zeit, intensiviert aber auch den Kontakt zur Zielgruppe.

„Wir freuen uns sehr über die gute Ausstattung mit den neuen Notebooks und Diensthandys. Dadurch sind wir noch besser erreichbar, können aber auch über Signal, Teams oder Zoom selber vielfältig Kontakte nutzen und pflegen“ berichtet Annemarie Kasprowiak. Sie ist Schulsozialarbeiterin an der Wilhelmschule in Emsdetten. „Besondere Zeiten bringen nicht selten auch besondere Ideen hervor. Unsere regelmäßigen Teamsitzungen in der Schulsozialarbeit laufen jetzt online als Videokonferenz. Unser Lernen fördern eigener EDV-Service unterstützt unsere Arbeit wo es nur geht.“

Durch die verschiedenen Schwerpunkte der Schulsozialarbeiter gibt es für die meisten Fragen einen Fachmann oder eine Fachfrau im Team Schulsozialarbeit, der oder die sich auskennt und auf kurzem Wege erreichbar ist. Wird es zu spezifisch, greift die Schulsozialarbeit auf externe Beratungsstellen und Dienstleistungen zurück, seien es die Schulpsychologinnen des örtlichen Caritasverbandes, die Suchtberatung oder die Beratungsstelle des Kreisel e.V.

„Wir unterstützen Eltern bei allen möglichen Fragen. Nicht immer ist die Antwort klar, dann ist es gut jemanden zu kennen der helfen kann. Das kann das Jobcenter sein, eine Beratungsstelle oder jemand aus dem Team der Schulsozialarbeit“ weiß Hong Quang Nguyen. Herr Nguyen, den meisten besser bekannt als Q, ist Schulsozialarbeiter an der Käthe-Kollwitz-Realschule. Nicht nur auf Grund von sprachlichen Barrieren, benötigen Familien Hilfe bei der Bewältigung von bürokratischen Hürden oder der Kontaktaufnahme zu beratenden Institutionen.

Die meisten Schülerinnen und Schüler sind aktuell im Homeschooling. Damit auch möglichst alle erreicht werden und niemand durchs Raster fällt, fährt die Schulsozialarbeit auch zu Schülerinnen und Schülern nach Hause. Die Schulsozialarbeit berät während der Hausbesuche aber nicht nur bei persönlichen oder schulischen Sorgen, sondern hilft schon mal in technischen Fragen. „Letzte Woche habe ich einen Schüler dabei unterstützt das Programm „Teams“ zu installieren. Da kam ich wohl gerade recht. Jetzt kann der Schüler am Homeschooling teilnehmen“ berichtet Q mit einem Grinsen.

Die gute Zusammenarbeit mit Schulleitungen, Lehrkräften sowie der Offenen Ganztagsschule ist Grundlage für gute Schulsozialarbeit. Viele Sorgen und Probleme der Kinder und ihrer Familien werden in der Schule thematisiert. „Dann ist es einfach gut zu wissen, dass der gegenseitige Austausch vertrauensvoll funktioniert“ so Sabrina Baston von der OGS der Evangelische Jugendhilfe.

Eva Winter, Schulleiterin der Emanuel-von Ketteler-Grundschule in Sinningen weiß die Unterstützung durch die Schulsozialarbeit gerade in Zeiten der Corona-Pandemie zu schätzen: "Derzeit stehen Familien vor großen Herausforderungen, die üblichen Abläufe sind außer Kraft gesetzt, eigene Ängste und Verunsicherung herrschen vor. Da tut es gut, wenn in der Schule kompetente Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner wie die Schulsozialarbeiterinnen vom Lernen fördern zu finden sind."

Das Team Schulsozialarbeit Emsdetten trifft sich normalerweise alle 4-6 Wochen. „Jetzt treffen wir uns online, kürzere Sitzungen aber dafür wöchentlich. Der Besprechungsbedarf bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beim Lernen fördern ist aktuell sehr hoch. Der Austausch untereinander dient der eigenen Reflexion, der Koordination der Angebote sowie dem Austausch über Erfahrungen in der Netzwerkarbeit“ berichtet Koordinator und Einrichtungsleiter Willi Dierksen vom Träger Lernen fördern über die aktuellen Entwicklungen in der Schulsozialarbeit.

 

INFO – BOX:

Lernen fördern e.V. - Schulsozialarbeit an allen Emsdettener Schulen:

 

- Schulsozialarbeit an der Johannesschule

  Jenny Maschke-Drieling

  Diensthandy: 0173 9063 321

  Email: maschke-drieling(at)lernenfoerdern.de

 

- Schulsozialarbeit an der Emanuel-von-Ketteler-Schule

  Jenny Maschke-Drieling

  Diensthandy: 0173 9063 321

  Email: maschke-drieling(at)lernenfoerdern.de

 

- Schulsozialarbeit an der Wilhelmschule

  Annemarie Kasprowiak

  Diensthandy: 0173 9063 957

  Email: kasprowiak(at)lernenfoerdern.de

 

- Schulsozialarbeit an der Käthe-Kollwitz-Schule

  Hong Quang Nguyen

  Diensthandy: 0173 9063 512

  Email: nguyen(at)lernenfoerdern.de

Jenny Maschke-Drieling, Schulsozialarbeiterin an der Johannesschule und der Emanuel-von-Ketteler-Schule

Annemarie Kasprowiak, Schulsozialarbeiterin an der Wilhelmschule

Hong Quang Nguyen (Q), Schulsozialarbeiter an der Käthe-Kollwitz-Realschule