Wir setzten uns gemütlich hin um gemeinsam ein Buch anzuschauen. Die Wahl fiel auf „Gefühle – So geht es mir“. Es schauten und hörten sechs Kinder gespannt zu. Auf den ersten Seiten waren viele verschieden Kinder zu sehen, die ganz unterschiedlich aussahen. Tabea hat die Kinder gefragt wie diese Kinder denn aussehen. Sie antworteten mit „sauer“, „schön“, „wütend“, „traurig“. Die Kinder kannten schon viele Emotionen und konnten diese auch korrekt zuordnen. Im weiteren Verlauf der Bilderbuchbetrachtung erklärten die Kinder was sie auf den verschiedenen Seiten sahen. Sie fingen auch an untereinander zu diskutieren, wie die Menschen sich auf den gezeigten Bildern fühlen könnten. So lagen wir an Ende das Buch erstmal wieder an die Seite. Am nächsten Tag sprachen wir mit allen Kindern im Morgenkreis nochmal über das Buch und zeigten dies auch nochmal den anderen Kindern. Wir sprachen über die ersten Seiten des Buches und der Redebedarf war geweckt. Wir haben uns ganze 45 Minuten über das Thema Gefühle unterhalten. Viele berichteten, dass sie ihre Oma oder den Opa vermissen, die vielleicht schon verstorben sind. Ein Kind begann sogar zu weinen. Manchmal wird auch die Mama oder Papa vermisst. Dann kann man zu einer Erzieher*in gehen und ihr von seinen Gefühlen berichten. Es kamen auch Begriffe wie „besorgt“ auf, die zunächst erstmal erklärt werden mussten. Wir sprachen auch darüber wie man sich fühlt, wenn man streitet. Im Moment wird häufig gesagt „du bist nicht mehr meine Freundin“ oder „ich lade dich nicht mehr zu meinem Geburtstag ein“. Wir haben zusammen überlegt was man bei solchen Aussagen fühlen könnte. Alle waren sich schnell einig, dass man dann traurig ist. Zusammen überlegten wir ob wir nicht etwas Anderes sagen können in einem Streit.
Am nächsten Tag kam die Idee auf selbst Fotos mit verschiedenen Emotionen zu erstellen. Wir haben uns zusammen in den Nebenraum gesetzt mit dem Buch und überlegt, was wir darstellen möchten. Die Kinder einigten sich auf „wütend“, „glücklich“, „traurig“, „entspannt“, „Müdigkeit“, „angst“, „frieren“, „streiten“, „keiner hört mir zu“ und „wir haben und lieb“. Alle diese Emotionen wurden von den Kindern dargestellt, ausgedruckt ausgeschnitten und auf Plakate geklebt. Die haben wir dann wie eine Ausstellung für die Eltern im Flur präsentiert.
Die Kinder hat das Thema „Gefühle“ nun in ihrem Bann. Sie wollten für die Magnettafel in der Gruppe auch Emotions-Gesichter haben. Sie malten verschiedene Gesichter auf den verschiedenen Emotionen zeigen. Sie überlegten, dass sie nun jeden Morgen im Morgenkreis ihr Foto auf eine der Emotionen hängen möchten.