„Eltern sind Experten für ihre Kinder. Wir gestalten gemeinsam mit ihnen eine Erziehungspartnerschaft.“
Wie wird dieser Satz aus unserem Kinderland-Leitbild in den 21 Kinderland-Kitas gelebt?
Ein Beispiel aus unserer Kinderland Einrichtung in Lotte macht deutlich wie es gelingt.
Wir verstehen die Erziehungspartnerschaft als eine Haltung in der Elternarbeit. Ein Zitat von Helmut Glaßl beschreibt es so:
"Eine Haltung haben bedeutet, anderen Halt geben zu können“.
Partnerschaftlich gestalten bedeutet immer gemeinsam auf das Kind zu schauen. Eltern geben ihr Bestes für ihr Kind. Wir unterstützen dabei und schauen gemeinsam auf die Ziele, um die Kinder in ihrer Entwicklung bestmöglich zu begleiten und zu unterstützen.Das Wohl der Kinder steht hier stets an erster Stelle. Hierbei ist es unsere oberste Priorität Eltern gut mitzunehmen und ihre Entscheidungen zu respektieren. Die partnerschaftliche Erziehungsbegleitung lebt vom echten Interesse am anderen und dem offenen Austausch zwischendurch. Ein freundliches Lachen oder ein kurzes Gespräch im Begrüßungsdienst ist ein wichtiger Bestandteil der Begleitung. Eltern und Familien zeigen sich vielfältig und unterscheiden sich voneinander durch Alter, kulturellen Hintergrund, Bildung, Beruf und soziale Herkunft. Diese Vielfältigkeit wird in unserer Erziehungspartnerschaft gelebt.
Für die alltäglichen Leistungen aller Eltern zeigen wir eine große Wertschätzung, sind neugierig auf die Eltern, unterstützen bei Problemlösungen und sehen uns als Begleiter in Erziehungsfragen.
Neben dem gemeinsamen Entwickeln von Lösungen, ist es uns sehr wichtig den Eltern die Zeit zu geben, die sie brauchen. Jede Familie und jedes Elternteil haben ihre/seine eigene Geschwindigkeit im Umgang mit Veränderungen. Wir kennen oft nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Alltag der Familien. Die Sichtweisen auf Situationen sind unterschiedlich und stammt in der Regel aus den verschiedensten Erfahrungen.
In einer Erziehungspartnerschaft ist es das große Ziel die Perspektive gegenseitig zu verstehen und die Interpretationsmöglichkeiten deutlich zu machen. Jedes Gefühl ist in Ordnung, aber nicht jedes Verhalten.
Wir melden den Eltern zurück, dass wir sie verstehen können und besorgt sind. Dennoch müssen wir uns klar positionieren, wenn das Verhalten im Umgang mit dem Kind nicht akzeptiert werden kann. Gemeinsam machen wir uns auf den Weg eine umsetzbare Lösung zu finden.
Frau Beiderwellen (Mutter und Mitglied des Elternrates aus dem Kinderland Lotte) beschreibt die Erziehungspartnerschaft so:
„Als Eltern sind wir ein wichtiger Teil der Erziehungspartnerschaft. Wir können die damit verbundene Verantwortung nicht delegieren oder gar ignorieren. Sie basiert unteranderem auf Vertrauen gegenüber dem Team vor Ort und nicht Kontrolle. Funktionieren kann sie zudem nur, wenn wir gegenseitig auf Augenhöhe und respektvoll miteinander umgehen. Nur so schaffen wir zusammen ein liebevolles und sicheres zweites Zuhause für unsere Kinder.“
Eltern partnerschaftlich zu begleiten ist gut mit einem Spinnnetz, welches auch ein zuhause ist, zu vergleichen. Es sind zarte Fäden die gesponnen werden.
Die Eigenschaft des Netzes lässt sich auf die Erziehungspartnerschaft übertragen.
- An vielen Stützen gebaut: Das Netz hat unterschiedliche Befestigungen
- Hohe Belastbarkeit: hält dem Gewicht der Tiere, Regentropfen stand auch wenn vielleicht ein Faden reißt
- Flexibilität: hält Stürmen und rauem Wetter stand Die Erziehungspartnerschaft lebt letztendlich von dem gegenseitigen Vertrauen, einem respektvollen Nähe-Distanzverhältnis und einer offenen Kommunikation die die Kinderlandeinrichtungen mit den Eltern leben.
Quellenangabe: www.kita.de
ISA- Institut für soziale Arbeit
Katharina Pieper
