Fachbericht zur Psychomotorik

Was beinhaltet die Psychomotorik?

Kinderland Ibbenbüren Wagnerstraße

Begriff der Psychomotorik

Die Wurzeln der Psychomotorik liegen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Die Ursprünge gehen z.B. von Ithard, Pfeffer, Scheiblauer, Bartsch Lesemann, Montessori, usw. zurück. Es bestehen verschiedene Begrifflichkeiten im Bereich Psychomotorik (Wahrnehmung, Bewegung, Psychomotorik, usw.) und bis heute gibt es noch keine einheitliche Definition. Der Grund der Verwirrung in Bezug auf Inhalte und Begrifflichkeiten sind auf den „Vater“ der Psychomotorik „Kiphard“ zurückzuführen. Dieser hat Ideen aus verschiedenen Konzepten und Arbeitsfeldern gesammelt. Ebenso beschäftigen sich auch sehr unterschiedliche Berufsgruppen mit dem Thema z.B. Motopäden, Motologen, Heilpädagogen, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Erzieher, …) Daher ergeben sich auch hierdurch zahlreiche Facetten in der Begriffs- und Theoriebildung. Überblick über die unterschiedlichen Interpretationen/Verständnis unterschiedlicher Experten:

Kiphard (1960) „mit dem Begriff Psychomotorik wird eine enge wechselseitige Verknüpfung von psychischen Vorgängen mit motorischen Phänomenen betont.“

Irmischer (1987) „Psychomotorik: Zusammenhänge von Erleben und Bewegen“

Kiphard (1989) „Psychomotorik kennzeichnet eine ganzheitliche-humanistische, entwicklungs- und kindgemäße Art der Bewegungserziehung“

Leyendecker (1989) „Psychomotorik: Kognition und Emotion stehen in enger Wechselbeziehung mit der Bewegung: Stimmungen und Gefühle, Gedanken und Vorstellungen drücken sich in Bewegung und Körperhaltung aus.“

Hölter (1993) „Psychomotorik: Eine über eine biomechanische/physiologische Sichtweise hinausgehende Interpretation der menschlichen Bewegung, bei der die Wechselwirkung zwischen physischen, psychischen und sozialen Faktoren eine entscheidende Rolle spielen.“

Zimmer (1993) „Der Begriff Psychomotorik kennzeichnet eine funktionelle Einheit psychischer und motorischer Vorgänge, die enge Verknüpfung des körperlich-motorischen mit dem geistig-seelischen.“

Ziele der Psychomotorik

• Durch anregungsreiche, lustbetonte und konkurrenzfreie Bewegungs- und Spielangebote können sonst eher frustrierte und schwächere Kinder ein neues Selbstwertgefühl erlangen

• Ziele und damit Wirkungen durch:

- Verbesserung der Wahrnehmung bzgl. Der Möglichkeiten des eigenen Körpers

- Entwicklung eines positiven Selbstkonzeptes

- Erfahren von Selbstwirksamkeit

-Entwicklung kommunikativer Fähigkeiten

- Entwicklung von Kooperation

- Erfahren von rhythmischen Handlungen

- Ausdruck von Gefühlen

- Erkunden der Umwelt durch Ausprobieren

- Erfahrung von Raum und Zeit als Voraussetzung für schulisches Lernen

- Stabilisierung der Persönlichkeit durch erfolgreiches soziales Handeln

- Erleben positiver Beziehungen

• Durch das Medium Bewegung eine bessere Anpassungsleistung an schulische und außerschulische Lernanforderungen zu erreichen • Individuelle Fördersituation ermöglicht es, soziale Fertigkeiten zu entwickeln, Selbstkonzept zu verbessern und Selbstwirksamkeit zu erleben sowie eine Veränderung der Beziehungsmuster zum Lebenskontext • Transfer der neuen Kompetenzen in den Alltag • Glaube an die konstruktiven Potentiale des Kindes • Das Kind soll aus sich heraus Impulse für ein effektives Handeln finden. » keine unmittelbare Hilfe geben • Analyse der Lebenssituation (Einstellungen, Funktionen von Symptomen, Erwartungen, …)

Prinzipien einer psychomotorischen Entwicklungsförderung:

Betrachtung des Menschen als Ganzes, Entwicklungsorientiertheit, Orientierung an den Stärken, Handlungsorientiertheit, Selbstwirksamkeit, Kommunikationsorientiertheit, Erfahrungsorientiertheit, Verknüpfung von Bewegung, Wahrnehmung, Erleben, Denken, Fühlen und Handel

Wahrnehmung

Der Sehsinn (visuelle Wahrnehmung)

Der Orientierungssinn (erster „Leitsinn“) – wichtig für motorische Aktionen – dominiert in allen Altersstufen

Der Hörsinn (auditive Wahrnehmung) - zweiter „Leitsinn“ wird in der Schule (zu) viel benutzt „Hört mir zu!“

Der Geruchs- und Geschmacksinn (olfaktorische und gustatorische Wahrnehmung) - Beide Wahrnehmungen haben eine emotionale Kompetente („Wohlfühlen“ ist beim Lernen sehr wichtig!)

Der Tastsinn (taktile Wahrnehmung) - größtes und vielfältigstes Sinnesorgan – ermöglicht Kontakt zu Menschen/Material – ermöglicht Körper-, Ich-Gefühl, Selbstbewusstsein,- vertrauen – wird zu sehr vernachlässigt: Erfahrungen aus „zweiter“ Hand indirekte Sozialkontakte (Handy, Mail, …)

Der Gleichgewichts- und Bewegungssinn (vestibuläre u. kinästhetische Wahrnehmung) - Sie sind die Grundlage der Wahrnehmungsentwicklung

Da bei der Psychomotorik die Wahrnehmung stets mit aufgegriffen wird, basieren die Einheiten immer in Bezug auf die Wahrnehmungsförderung der verschiedenen Bereiche.

Serious Games: in der Psychomotorik Heutzutage zeigen Kinder oftmals wenig Motivation ein Gesellschaftsspiel zu spielen. Dies kann unterschiedliche Gründe haben z.B. das Vorliegen einer geringen Frustrationstoleranz (Nicht verlieren können), Stillsitzen am Tisch über einen längeren Zeitraum, hohe Anforderung im Bereich der Feinmotorik. Gesellschaftsspiele in Bewegung umzusetzen kann einen großen Spaß- und Motivationsfaktor in sich bergen. Regeln werden gemeinsam verändert und neu vereinbart. Andere (größere) Materialien kommen zum Einsatz, die Kinder gestalten das Spielfeld gemeinsam und werden selbst zur Spielfigur. „Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt“ (Friedrich von Schiller 1759-1805). Dieser Satz von Friedrich Schiller unterstreicht den Stellenwert des Spiels in der Entwicklung des Kindes. Spielen und Lernen sind in der Kindheit eng aufeinander bezogen. Das Spiel erlaubt dem Kind, neue Fertigkeiten zu erproben, Lösungen und Strategien für immer komplexere Probleme zu erfinden und schließlich auch emotionale Konflikte zu bewältigen. Die Freude, die es dabei erlebt, stärkt seine Konzentrationsfähigkeit und sein Selbstwertgefühl. Kindliche Neugier und die damit verbundenen Glückserlebnisse führen im Gehirn zur Aktivierung des Motivations-Systems. Wird der kindlichen Entdeckerfreude eine hohe Bedeutung beigemessen, dann wird die erlebte Begeisterung im Gehirn verankert. Hier werden die grundlegenden Bahnungsprozesse angelegt, die mit darüber entscheiden, ob sich Kinder gerne neuen Aufgaben zuwenden und konzentrieren lernen können. (vgl. Gebauer, 2014). „Wer immer nur tut, was er schon kann, bleibt immer nur das, was er schon ist.“ (Henry Ford) Serious Games (Gesellschaftsspiele in der Turnhalle) Serious Games sind Spiele mit einem Ziel, das über reine Unterhaltung hinausgeht. Sie besitzen alle Eigenschaften von einem gewöhnlichen (Gesellschafts-) Spiel, sehen aus und fühlen sich auch wie ein solches an, haben aber einen genauen definierten Zweck, eine gewollte Auswirkung oder Botschaft, die der Spieldesigner vermitteln will. Serious Games können in vier Kategorien eingestuft werden. Bildungsspiele, Simulationen, informative Spiele und zielgerechte Spiele. Serious Games sind in der Psychomotorik integrierbar und werden beim Turnen mit aufgegriffen Sowohl Psychomotorik als auch Serious Games dienen einer Förderung und Festigung sogenannter „Social Skills“ für das spätere Leben. Handlungserfahrungen, die sowohl mit Gesellschaftsspielen als auch im Rahmen von Psychomotorik gesammelt werden, führen zum Verständnis und der Erkenntnis, dass Regeln notwendig sind, damit ein konstruktives soziales Zusammenleben funktionieren kann.

Ziele von Serious Games

• Reaktionsfähigkeit erhöhen

• Sprache und Kommunikation verbessern

• Kreativität und Fantasie anstreben

• Mathematische Fähigkeiten erhöhen

• Frustrationstoleranz erhöhen

• Umgang mit Emotionen festigen

• Materialkompetenz erweitern

• Konzentration und Ausdauer steigern

• Merkfähigkeit erhöhen

• Handlungskompetenz („Plane dein Ziel“)

• Sozialkompetenz (Regeln, warten bis man an der Reihe ist)


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